Donnerstag, 16. April 2015

2015 gelesene Bücher Teil 1

Hey Leute!

Für dieses Jahr habe ich beschlossen die Buch-Liste gleich während des Jahres zu führen, damit ich mir am Ende nicht wieder den Kopf zerbrechen muss, worum es im jeweiligen Buch gleich nochmal ging. Ich hoffe mal das klappt halbwegs und sieht dann nicht ganz so arg zerstückelt aus. Damit das hier auch kein seitenlanger Beitrag nur mit Text wird und erst am Ende des Jahres veröffentlicht wird, unterteile ich das Ganze und mache mehrere Teile daraus. Ich werde versuchen euch einen Einblick in das jeweilige Buch zu geben, ohne jedoch zuviel oder gar das Ende zu verraten.

1) Outlaw, Jack Reacher - Lee Child
Das erste Buch von Lee Child hab ich mal zufällig in einer Wühlkiste gefunden und mitgenommen weil ich schon Bücher von Preston/Child gelesen hatte und die eigentlich ganz gut fand. Dass der Herr Child des Autorenduos Lincoln und nicht Lee heißt, war mir natürlich entgangen. :D Ändert aber nichts daran, dass auch Lee Child gute Bücher schreibt und seinen Hauptcharakter Jack Reacher mag ich recht gern. Bei diesem Buch kommt selbiger in eine Kleinstadt irgendwo in Amerika und wird recht schnell und ziemlich rabiat wieder rausgeworfen, weil man ihn für einen Landstreicher hält. Ihm kommt das komisch vor, deswegen geht er der Sache näher auf den Grund. Mit ein wenig medizinischem Grundwissen wird einem recht bald klar, was in der Stadt abläuft, trotzdem bleibt es bis zum Schluss spannend und das Ende ist dann doch ein wenig überraschend ohne an den Haaren herbeigezogen zu wirken. Wenn mir mal wieder ein Buch von dem Autor über den Weg läuft, darf es gerne einziehen.

2) Totenblick - Markus Heitz
Noch ein Autor von dem ich schon das ein oder andere Buch gelesen habe, allerdings keinen der bekannten Fantasy-Romane sondern ausschließlich Shadowrun-Bücher. In diesem Buch hier betont der Autor bereits im Vorwort, dass die Geschichte ohne Fantasy-Elemente auskommen wird um endlich mal die Leute zufriedenstellen, die sagen, sie würden gerne ein Buch von ihm lesen, werden aber mit Fantasy nicht warm. Ich finde die Geschichte ausgesprochen gut gelungen, stellenweise ist das Ganze aber recht blutig und somit nichts für Zartbesaitete. Es geht um eine Mordserie in Leipzig, bei der der Mörder bekannte Gemälde oder Skulpturen nachstellt. Es kommen ein paar sehr originelle Charaktere vor und speziell der Bestatter (eigentlich eher eine Nebenrolle) hat es mir angetan. Insofern hat es mich wahnsinnig gefreut zu sehen, dass es ein weiteres Buch gibt, in dem es nur um den Bestatter geht und das war dann auch gleich mein erster Buchkauf im neuen Jahr.

3) Parfum - J.C. Ellena
Habe ich von meiner Schwester zu Weihnachten gekriegt und mich wahnsinnig darüber gefreut. Erstens, weil sie sich die Mühe gemacht hat, etwas Passendes zu meiner immer noch aktuellen Parfumleidenschaft zu finden und zweitens, weil das Buch auf Parfumo schon öfter mal erwähnt wurde, ich aber irgendwie nie dazu gekommen bin, mich mal näher damit zu befassen. Falls ihr jemanden kennt, der sich für Parfum interessiert, aber schon soviel hat dass man ihm/ihr keines mehr schenken kann (sowieso schwierig wenn ihr mich fragt), kann ich euch das Buch empfehlen. Zum einen sieht es recht edel aus, zum anderen ist es sehr angenehm zu lesen. Gut, man kann danach nicht losziehen und ein weltberühmter Parfumeur werden, aber man hat einen kleinen Einblick in den Kopf eines doch nicht unbekannten Menschen in der Parfumwelt gewonnen. Durchaus lesenwert, wenn man mit der Thematik was anfangen kann.

5) Perdido Street Station - China Mieville
Noch ein Weihnachtsgeschenk, diesmal von meinem Onkel, dem ich auch die Bekanntschaft mit Pratchett-Büchern verdanke. Da der Freund meiner Schwester auch an dem Buch interessiert war, hab ich es mir gleich vorgenommen. Ansonsten hätte ich es wohl erst mal beiseite gestellt und später gelesen, da der Klappentext zwar interessant klang, aber es nicht geschafft hat mich gleich in seinen Bann zu ziehen. Ich muss sagen, ich bin sehr froh das Buch gleich gelesen zu haben und bin immer noch beeindruckt davon. Die Geschichte spielt in einer Stadt in einer Art Paralleluniversum mit Technik die in etwa auf unserem Level zu sein scheint, abgesehen davon, dass es keine Computer und Telefone gibt, dafür aber einiges an innerstädtischen Luftfahrzeugen. Außerdem gibt es in einem gewissen Rahmen Magie und diverse andere Rassen, die neben den Menschen die Stadt bewohnen. Da gibt es Kaktusleute, eine Käferrasse, Wasserformer, Vogelmenschen und noch einiges mehr, das einen unweigerlich in seinen Bann zieht. Abgesehen von der stellenweise sehr ungewöhnlichen Wortwahl (ich fürchte ich muss mir irgendwann das englische Original besorgen um mir davon einen Eindruck zu machen) ist der Autor geradezu ein Paradebeispiel für -show, don't tell-. Viele Autoren haben die Angewohnheit einem seitenweise Dinge zu beschreiben anstatt selbige in die Geschichte einzuweben und nebenbei einfach zu zeigen. Hier funktioniert das exzellent, die Geschichte hält sich kaum mit Beschreibungen auf, trotzdem hat man die Stadt und ihre Bewohner derart plastisch vor Augen dass man, ehe man sich versieht, mittendrin im Geschehen ist. Es dauert etwas, bis die im Klappentext erwähnte, die Existenz der Stadt bedrohende, Katastrophe losbricht, aber auch wenn man sich fragt, wann es denn endlich soweit ist, langweilt man sich bis dahin in keinster Weise. Wer auf etwas ausgefallenere Bücher steht, Science Fiction und Fantasy im weitesten Sinne nicht abgeneigt ist und nicht gerade nur 08/15 Thriller und Frauenromane liest, dürfte hiermit gut bedient sein. Bei meinem letzten Besuch bei der Buchhändlerin meines Vertrauens habe ich gesehen dass es noch ein weiteres Buch des Autors gibt. Das wandert vorerst mal auf die Wunschliste und hat gute Chancen einen Platz in meinem Bücherregal zu finden.

5) Oneiros, Tödlicher Fluch - Markus Heitz
Ja, hier haben wir das Buch, das die Geschichte des Bestatters Konstantin Korff aus -Totenblick-erzählt. Irgendwie hat es mich überrascht, dass Totenblick erst nach Oneiros (übrigens die Verkörperung der Träume oder der Gott des Traumes in der griechischen Mythologie) geschrieben wurde, fand es aber ganz gut, dass ich die Bücher in der Reihenfolge gelesen habe. Oneiros spielt zwar auch in der heutigen Zeit, hat aber definitiv fantastische Elemente, da es in dem Buch hauptsächlich um die Todesschläfer geht, welche, wenn sie einschlafen, den Tod anziehen, der alle Lebewesen in einem gewissen Radius um den Schläfer herum umbringt. Grandioses Buch, vorallem, wenn man diese Mischung aus Realität und, ich nenne es jetzt einfach mal Magie, mag. 

6) Inferno - Dan Brown
Die aktuellen Erlebnisse von Robert Langdon habe ich vom Freund meiner Mutter zu Weihnachten bekommen und ich war recht gespannt wie die Geschichte diesmal ist. Allzu viel Innovation hab ich mir jetzt ehrlich gesagt nicht erwartet, immerhin war es in den letzten 3 Büchern immer eine ähnliche Geschichte. Irgendwer bedroht die Welt/Menschheit und Herr Langdon darf die Spur der "Täter" verfolgen, bewaffnet hauptsächlich mit Wissen. Versteht mich nicht falsch, ich fand die bisherigen Bücher gut und spannend und finde es auch schön, wenn mal jemand die Welt rettet, der Wissen anstatt irgendwelcher Superkräfte einsetzt, aber das Schema war halt doch ähnlich. Diesmal war es aber anders, Robet Langdon verliert sein Gedächtnis und folgt daraufhin zuerst mal seinen eigenen Spuren, um herauszufinden, welches Ziel er vor seinem Gedächtnisverlust überhaupt hatte. Das Ende der Geschichte kommt dann auch eher überraschend und ist, für mich, ein gutes Ende. So manch einer mag das anders sehen, aber am Ende von Inferno existiert eine Welt wie ich sie mir wünschen würde. Abgesehen davon muss ich wohl doch mal Dantes Göttliche Komödie lesen, Inferno macht ja beinahe schon penetrant Werbung dafür. 

7) Herr aller Dinge- Andreas Eschbach
Auch ein Buch, das ich mal aus einer Wühlkiste mitgenommen habe, primär weil ich von dem Autor schon mal ein Buch gelesen hatte ("Ausgebrannt") und es ganz gut fand. Hier geht es um das Leben
von Hiroshi Kato, der schon als kleiner Junge eine Idee hat, wie man es anstellen könnte, dass alle Menschen reich sind und nur mehr Arbeiten verrichten müssten, die sie auch wirklich machen wollen. Eine tolle Geschichte, die anfangs recht unbeschwert daherkommt, im letzten Drittel des Buches allerdings sehr ernst und auch ein wenig abstrakt wird. Die Geschichte bleibt trotzdem schlüssig, aber nimmt eine recht unerwartete Wendung, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Der Autor schafft es am Ende, einem vor Augen zu führen, dass die Menschheit eigentlich wesentlich mehr aus sich machen könnte, sich aber durch Neid, Angst und Gier selber im Weg steht. Kann ich nur weiterempfehlen!

8) Immun - Daniel Kalla
Leider ist hier der Titel, meiner Meinung nach, schlecht gewählt bzw. übersetzt. Das Original heißt Resistance und da es um Bakterien mit Antibiotika-Resistenz geht, ist -Immun- ein wenig irreführend. Ja, ich bin heikel bei sowas, aber ich arbeite nun mal im medizinischen Bereich und mag korrekte Bezeichnungen. In dem Buch geht es darum, dass plötzlich in mehreren amerikanischen Städten ein Bakterium auftritt, das gegen alle bisher bekannten Antibiotika resistent ist und die Maßnahmen, die daraufhin ergriffen werden um die Ausbreitung einzudämmen. Glücklicherweise hat eine Wissenschaftlerin gerade ein neues Antibiotikum entwickelt, das gegen dieses spezielle Bakterium eingesetzt werden kann. Leider befindet sich das Medikament noch in der Testphase vor der Zulassung und man sieht als Leser mal die Hürden die bei der Entwicklung neuer Arzneimittel auftreten. Nach und nach kommt heraus dass dieses resistente Bakterium kein Zufall ist und hinter der ganzen Sache noch mehr steckt. Spannend geschrieben, allerdings ein bisschen vorhersehbar.

9) Alles, was wir geben mussten - Kazuo Ishiguro
Diese Buch hab ich vor ein paar Jahren mal geschenkt bekommen und auch wenn da nur Lobpreisungen drauf stehen, konnte mich weder das Cover noch der Klappentext überzeugen, beides machte einen eher philosophischen Eindruck und ich hatte so eine Ahnung, dass das eine dieser dramatischen aber gleichzeitig enorm langweiligen Geschichten mit viel Moral und wenig Action sein würde. Tja, so weit daneben lag ich gar nicht. Es geht in dem Buch um drei Jugendliche, die extrem isoliert in einem englischen Internat aufwachsen und mehr oder weniger auf ihre Zukunft vorbereitet werden. Es stellt sich recht bald heraus, dass diese Kinder Klone sind, die später als Organspender herhalten sollen, warum, wieso und weshalb wird aber kein einziges Mal erklärt. Und genau das ist es, was mich an dem Buch so stört. Klar, es ist eine ausgesprochen interessante Geschichte (die übrigens aus der Sicht eines der Kinder geschrieben ist), die es verdient hat erzählt zu werden, aber in so einem Fall habe ich immer ein wenig das Gefühl, der Autor war zu faul sich eine plausible Erklärung einfallen zu lassen. Andererseits ist es natürlich gar keine schlechte Idee, ein Thema, bei dem man sich so in Widersprüche verwickeln kann, großräumig zu umschiffen und hier keinen Ansatzpunkt für Zweifel zu bieten. Würde ich ein Buch schreiben, ich wüsste nicht, ob ich diesen Kniff anwenden könnte und dabei nicht das Gefühl hätte, den Lesern etwas vorzumachen. Was mich in der ersten Hälfte des Buches außerdem ziemlich wahnsinnig gemacht hat: die Zeitsprünge. Klar, die Erzählerin erinnert sich an ihre Jugend und kommt halt von der einen Geschichte in der eine bestimmte Person eine Rolle gespielt hat zu einer anderen, bei der es wieder um diese Person geht, die aber zeitlich früher oder später stattgefunden hat. Man kann dem Ganzen zwar folgen, aber mir persönlich geht diese Hin- und Herspringerei auf die Nerven, auch weil ich glaube, dass es bei dieser Geschichte keinen Unterschied macht, wenn man sie zeitlich linear erzählen würde.
Trotzdem kein schlechtes Buch, es bringt einen zum Nachdenken. Was wäre, wenn? Die ethischen Gesichtspunkte werden nur so beiläufig angeschnitten, aber es erscheint alles nicht so abwegig und ich traue es der Menschheit durchaus zu, für das Wohl der Allgemeinheit eine ethisch fragwürdige Quelle von Spendeorganen unter den Tisch zu kehren. Und ganz ehrlich, wer sagt mir, dass sich heutzutage jemand mit dem nötigen Kleingeld nicht bei Bedarf einfach eine neue Niere irgendwo in der Welt kauft?

10) Mission, Spiel auf Zeit - Douglas Preston, Lincoln Child
Nach derart schwermütiger Lektüre musste etwas Abwechslung her und ganz zufällig lief mir diese Buch über den Weg. Das Autorenduo Preston-Child ist mir ja schon länger ein Begriff und auch wenn ich bei der Pendergast-Reihe irgendwann den Faden verloren habe, liebe ich den Schreibstil der beiden. In -Mission- geht es um einen neuen Charakter, und zwar Gideon Crew. Selbiger hat sein bisheriges Leben damit zugebracht sich an jemandem zu rächen, der seinem Vater unrecht getan hat und durch diese Rache wird jemand anderes auf ihn aufmerksam. Dieser Jemand ist Eli Glinn, den ich schon aus -Ice Ship, tödliche Fracht- kannte und der Gideon Crew einen Auftrag anbietet. Was sich einfach anhört (Beschattung eines chinesichen Wissenschaftlers der von China nach Amerika flüchtet), wird sehr schnell sehr kompliziert und erfordert einiges an Einfallsreichtum. Bücher die einem mehr wie ein Actionfilm vorkommen kannte ich bisher eher von Matthew Reilly, aber ich muss sagen, auch Preston-Child machen ihre Sache in diesem Genre gut. -Mission- hat einige schlechte Kritiken eingefahren, hauptsächlich weil der Hauptcharakter einige außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt und dadurch ein wenig unrealistisch wirkt, aber ich sehe solche Bücher tatsächlich mehr wie Actionfilme. Wenn es spannend ist und mich mitreißt, muss ich nicht ständig darüber nachdenken ob diese oder jene Situation jetzt realistisch genug oder physikalisch exakt so möglich ist. Man lehnt sich zurück, genießt das Buch und ist enttäuscht wenn es vorbei ist und man in die Realität zurückkehren muss. Ich persönlich bin begeistert und hoffe auf weitere Gideon Crew Romane.

So, und Schnitt! Sagt mir doch, ob euch solche Beiträge gefallen (oder wenn nicht, was euch daran stört) und ob ihr eines der Bücher kennt und was ihr davon haltet.

3 Kommentare:

  1. Du liest ja extrem viel o_O Es ist gerade mal ein viertel Jahr um und du hast schon 10 Bücher durch! Von der Liste kenne ich (noch) keins.

    Ich hab auch noch irgendwo ein ungelesenes Werk von Markus Heitz rumfliegen. Mmmmh!!! Aber frag mich bitte nicht welches ^^

    Ich glaube das Buch von China Mieville wäre echt nicht mein Fall. Ich bin durchaus offen für andere Spezies aber das klingt wie ein Paradies für Freaks... xD

    Jetzt wo du Immun sagst krieg ich schon wieder nen Hals >.<

    Apropos Spendeorgan... Irgendwie erinnnert mich ie Geschichte an den Film die Insel. Von der Thematik her sehr interessant. Ich find es gar nicht mal so schlecht, dass nich erwähnt wird wieso geklont wird. Ich glaube, dass es die betroffenen Personen gar nicht wissen (sollen). So eine Art Buch geht aber nicht ohne Ethik. Andererseits wäre es sicher auch interessant so ein Buch mit vollkommener Gefühlskälte zu lesen...

    Apropos Show don't tell. Ich hör in letzter Zeit viel von der Technik aber ich ab da nie so richtig drauf geachtet. Manche Leute übertreibens damit total. Ich hasse Bandwurmsätze aber ich hab kein Problem damit wenn gewisse Dinge ellenlang beschrieben werden. Was mich viel mehr nervt ist ein Infodump zwischen den Sätzen. Das war übrigens auch der Grund wieso ich Pride and Prejudice abgebrochen habe. (da gabs so sätze wie: Er ging die Treppe hinunter, so wie er es vor 2 Jahren getan hat als xy geheiratet haben - oh war das wunderbar!)
    Was hältst du von Detailreichtum vs. Beschränkung aufs Wesentliche? Und bist du eher ein Freund von direkter oder indirekter Becshreibung? Da is ja echt jeder anders...

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  2. Paradies für Freaks trifft es ganz gut, sowas muss man mögen. Hab grad ein anderes Buch des Autors in Arbeit, das vom Stil her ähnlich, aber wesentlich verspielter ist.

    Haha, schön dass es nicht nur mir so geht. Über sowas könnte ich mich stundenlang aufregen. :)

    Hm, den Film kenn ich gar nicht, muss ich mir mal merken. Ja, schwieriges Thema, auch darüber könnte man lang diskutieren. Zumal das Ganze (meiner Meinung nach) ja schon bei pränataler Diagnostik und der Frage -unter welchen Umständen ist ein Leben lebenswert- anfängt. Da kommt in den nächsten Jahren noch einiges auf uns zu. Ich merke es bei der Arbeit immer wieder, wenn es um next generation sequencing geht. Keiner weiß (noch), wie man die dadurch gewonnenen Informationen handhaben soll und wie es mit dem Datenschutz aussieht. Sagt man dem Patienten, dass er irgendwann an Krankheit x erkranken wird? Was macht der dann mit der Info, kriegt der noch einen Job oder eine Versicherung wenn er das den falschen Leuten erzählt? Und wie lange dauert es dann noch, bis man ungeborene Kinder mit einer derartigen Methode "durchcheckt" und anfängt auszusieben? Wie gesagt, schwierig, schon ohne Klonen.

    Ja, so richtig darauf achten tu ich auch nicht, aber wenn es jemand besonders gut oder schlecht macht, fällt es mir halt auf. Infodump zwischen den Sätzen finde ich auch unnötig, aber ebenso wenn irgendetwas Unwichtiges bis ins letzte Detail beschrieben wird. Für mich muss das Gesamtbild stimmen. Ganz ohne Beschreibung geht es nicht und ein Mindestmaß davon sollte schon vorhanden sein, sonst kann man sich ja gar nichts drunter vorstellen. Ich persönlich mag es aber lieber, wenn z. B. ein Haus nicht am Anfang des Kapitel bis ins Detail beschrieben wird, sondern man dann, wenn der Charakter durchgeht, mitkriegt, wie es da aussieht. Schwierig zu erklären... Beschränkung aufs Wesentliche hat ab und zu seinen Reiz, aber im Allgemeinen bin ich mehr für Detailreichtum mit indirekter Beschreibung. Puh, das ist ja fast so schwierig zu beschreiben wie Parfum. :D Ich hoffe, es war trotzdem halbwegs verständlich.

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    1. Ich kann den Film nur empfehlen. Das ist natürlich wieder hollywood-mäßig vorhersehbar *hust* aber ich mag die cleane Optik und den Gedanken dahinter. Ich empfehle den Film auf Englisch zu gucken, denn die deutsche Übersetzung ist am Ende total vermurkst >.<

      Ich kann mir sehr gut vorsteleln dass du bei der Arbeit richtige Gewissensbisse kriegst. Ich finde es aus wissenschaftliche Sicht gut, dass man solche Dinge schon vorher erfahren KANN. Es ist mir sehr wichtig, dass man in Zukunft als Patient od. Mutter selbst entscheiden kann, ob man es erfahren möchte und dann immer noch die Wahl treffen kann. Die Patientenakte 2.0 bereitet mir deutlich mehr Kopfschmerzen. Ich hab auf der Cebit gesehen zu was das alles führen kann und führen wird. Da ich leider schon Opfer zweierlei Fehldiagnosen bin kann es bei mir bitter ausgehen.

      Bei Infodumps und Beschreibungen teilen wir die gleiche Meinung. Ich hasse es wenn die Sachen einmal richtig extrem beschrieben werden und dann nirgends wo mehr. Ich mag es wenn man einiges über das Wesen udn das Äußere des Charakters erfährt. Ich kenn da leider Bücher, wo man nix über das Aussehen erfährt. Einige finden es vllt toll, wenn es dem Leser überlassen wird, aber ich brauch etwas Input fürs Kopfkino.

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